22. Mai, Portland - Julia Butterfly!

Damit wir nicht dauernd in Scott's Haus waren und wir auch mal raus mussten, fuhren wir zu den Gorges, d.h. dem Columbia River und einigen Wasserfaellen. Die Fahrt zu den beruehmten Multnoma Falls war recht kurz und nach einer kleinen Wanderung entschieden wir uns den Mt Hood naeher zu betrachten. Das dauerte ziemlich lange und dann stellte sich heraus, dass man zum Parken in diesem schoenen Gebiet eine Erlaubnis braucht, an die wir so schnell natuerlich nicht herankamen. Wenn wir einen bestimmten Wasserfall gefunden haetten, haetten wir ein Ticket einfach riskiert, diese Chance bekamen wir jedoch nicht. Schade!

mt hood

Mount Hood in der Ferne, ein sehr schoener Vulkan

Portland

Portland, mit dem Zirkus im Vordergrund - eine schoene Stadt mit vielen alten Baeumen. Und vielen Eichhoernchen!!

Gegen 5:00 Uhr kamen wir bei den Noelles an und Beth hatte schon eine Lasagne vorbereitet. Lecker! Dann fuhren wir zu Julia Butterfly Hill - ich hatte sehr lange darauf gewartet und freute mich riesig, dass alles klappte!! Gluecklicherweise hatte Beth am Vormittag Eintrittskarten besorgt, denn ohne waeren wir nicht in die First Unitarian Church gekommen. 150 Leute warteten vergeblich auf Einlass, denn alle Plaetze waren besetzt. Julia war einfach grossartig. Sie versuchte die Leute davon zu ueberzeugen, dass sie keine Heldin ist und machte sich ueber sich selbst lustig - naemlich, wie sie die Zeit in Luna (dem 180 Fuss hohen Baum) waehrend des schwersten Sturms seit der Aufzeichnung des Wetters ueberstehen konnte. Ihrer Meinung nach nicht sonderlich wuerdig - aber wer haette das schon? Sie verstand es ihre Emotionen waehrend dieser Zeit sehr gut darzustellen und hatte die Gabe die Leute zum Lachen und zum Weinen zu bringen. Als sie schilderte, wie sich ein Baum anhoert, der gefaellt wird - naemlich wie ein Lebewesen das schreit bevor es stirbt, bekam nicht nur ich eine Gaensehaut. Viele Baeume um Luna herum wurden gefaellt waehrend Julia darin wohnte und sie konnte beobachten, wie Luna "weinte", naemlich Pfanzensaft auschied und zwar in grossen Mengen, was unter normalen Umstaenden voellig unnatuerlich ist. Julia verglich es mit Trauer, die lange Zeit nachwirkt, denn das Harz waescht sich nicht leicht ab. Ihre Hauptbotschaft an diesem Abend war, dass man das tun soll, was sich richtig anfuehlt, denn nur dann lebt man richtig. Es tat ihr viel weher ein unzufriedenes Leben zu leben als alle Last und jeder Schmerz im Sturm auf Luna. Jeder sollte das tun, jeder ist sein eigener Held!! Sehr weise fuer eine 25 jaehrige Frau - ich bin zutiefst beeindruckt!!!

Julia Butterfly Hill

Nach dem Vortrag signierte Julia ihr neues Buch, meins hatte ich zuhause gelassen, denn ich wusste, dass sie eigeltlich keine Heldin sein moechte. Aber kurz mit ihr sprechen wollte ich unbedingt. Also reihte ich mich in die Schlange der Wartenden ein und die war lange! Beth war nervoes, denn sie wollte Olivia nicht zu lange mit Scott allein lassen und nachdem sie zuhause angerufen hatte sagte sie, wir muessten zurueck! Schock! Ich wollte mit Julia reden!! Also, unverschaemterweise draengelten wir uns ganz nach vorne - wir wollten ja auch kein Autogramm sondern nur kurz was sagen. Ich lies Julia wissen, welchen Eindruck sie auf unsere Familie gemacht hat, denn unsere Jungs sassen den ganzen letzten Sommer in unserem Baum im Garten und beschuetzten ihn, nachdem sie mich vorm Computerbildschirm weinen sahen, als ich erstmals Julia Butterflys Homepage gefunden hatte. Schade, dass ich mir nicht mehr Zeit gelassen habe, aber wenn zu viele Leute anstehen bin ich zu ruecksichtsvoll. Ich haette noch viel zu sagen gehabt. Ein Mann photographierte uns beim kurzen Gespraech und ich haette zu gern das Bild, aber fragen konnte ich nicht, da keine Zeit war. Insgesamt war dieser Abend ein Hoehepunkt der Reise fuer mich!! Fuer alle die interessiert sind, ist hier ein Link zu Julia Butterflys Homepage! Schaut mal nach!!

23. Mai, Waldport, Oregon

Gabi mit Scott und Beth

Wir hielten uns nicht mehr lange bei Scott auf, denn er musste arbeiten. In der Eile vergassen wir Amy's Sandalen, zu dumm, denn wir haben nur zwei Paar Schuhe fuer sie, aber zurueckfahren wollten wir auch nicht. Ich rief Scott an und bat die Schuhe nach Arcata zu schicken, denn dort werden wir in ein paar Tagen sein, ich hoffe es klappt, sonst haben wir ein Paar Schuhe weniger. Dann gingen wir Einkaufen und brauchten ziemlich lange, bis alles zusammen war und an der Kasse merkte Gunter, dass dieser Laden keine Kreditkarten akzeptiert!! Also, den Einkaufswagen stehen lassen und auf einer Bank Geld besorgen, das hielt ziemlich auf. Ich versuchte Gunter von Julia's Vortrag zu erzaehlen, was nicht klappte, weil ich immer wieder zu weinen anfing, was damit zusammenhing, dass wir immer wieder an gerodeten Gebieten vorbeifuhren und die Musik zudem traurig war - Bach! An einer Bucht suchten wir einen Campingplatz mit Laundry und direkt vor unserer Nase fuellte ein Ehepaar 3 von 4 Maschinen!! Dumm, die Betten waren schon abgezogen also mussten wir diese eine Maschine nutzen und dann spaeter nach einer kurzen Phototour (es war so kalt am Meer) weitere Maschinen zu fuellen. Das Ganze dauerte somit ewig und ich musste zigmal ueber den dunklen, kalten Campground laufen. Die Kids waren uebrigens auch bis nach 11:00 Uhr munter, denn sie hatten waehrend der Fahrt geschlafen und ich versuche muede wie ich bin, in dieses Geschreibe einen Sinn zu bekommen. Meine Gedanken bezueglich Julia Butterfly und Kindererziehung (darueber dachte ich den ganzen Tag nach) bringe ich spaeter zu "Papier". Komischer Tag, was?? Er hat mich aber sehr viel weiter gebracht.

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